Deutsche Texte von 1998 - 2009

 

>Katalog 1998 - Steingießerei Plochingen,

Abschlußausstellung Stipendium LK Esslingen


„...Michael Starz' Kunst nimmt als Ausgangspunkt das Selbst-Erlebte, das
eigene Fühlen, Glauben und Denken. Seine Kunst ist das Resultat seiner
Erfahrungswelt: Urzustände menschlichen Seins tauchen aus verschüttet geglaubten Tiefen hervor und nehmen bildhafte Gestalt an. Dabei erhält diese Kunst durch ständige Reflexion, Überprüfung und Auswahl eine eigene Wertigkeit, die sie aus der Jetztwelt ins Allgemeingültige erhebt. Das Individuelle ist nur der Ausgangspunkt. Es gilt, das Werk dann auf eine allgemeine Ebene zu heben und von der Zeit loszulösen..."


Susanne Krepela M.A.

 

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>Katalog 2001 - Galerie der Stadt Wendlingen

Malerei, Zeichnung, Objekte


„... In den eruptiven, fast brachialen Gesten manifestiert sich ein
unmißverständlich körperlich bestimmter Schaffensvollzug. Der Leib kommt als
Träger und Vermittler seelisch-subjektiver Empfindungen zur Geltung, als
Schaltpunkt zwischen materieller Welt und subjektiver Sphäre, als Medium
rauschhafter Ekstase wie zielorientierter Konzentration. Starz' Bildkosmen
fordern damit zugleich die Körpererfahrung und das sinnliche Potenzial des
Betrachters heraus ..."


Dr. Kathrin Elvers-Svamberk

 

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>Katalog 2004- Galerie Kränzl, Göppingen,

Städt. Galerie im Kornhaus - Kirchheim/Teck


„Ur-formen", „Archetypen"- wie immer man sich den in den Werken von Michael Starz zeichenhaft entgegentretenden Formen nähern mag, es handelt sich dabei stets um symbolische Kurzformen, die tief im Menschen verwurzelt sind. Verwurzelt sowohl in der Geschichte der Menschheitsentwicklung, wie sie uns Mythologie und Sagenwelt überliefern, verankert aber auch in jedem einzelnen menschlichen Individuum. Michael Starz' künstlerische Suche nach diesen „Ur-Typen" ist eine Suche nach Essenz. Abseits von fiktiver Konzeption steht für ihn eine unmittelbare Direktheit des Entstehungsprozesses und damit ein unbedingter Anspruch an Authentizität im Mittelpunkt seines Schaffens..."

Florian Stegmaier
Kurator, Städtische Galerie im Kornhaus, Kirchheim unter Teck

 

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>Katalog Kunstsammlung der Sparkasse Pforzheim Calw
Kunst im deutschen Südwesten, Pforzheim 2004

 

"An der Malerei dieses Künstlers berührt sympathisch, daß er in einer vollkommen überfluteten Medienwelt die Rückbesinnung auf sich selbst sucht und dadurch auch einen Weg zur eigenen Ursprünglichkeit..."

Prof. Günther Wirth
Kunstkritiker, Stuttgart

 

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>Leporello - Galerie Bagnato, Konstanz, 2005



"... Was gestaltet das menschliche Leben? Unsere Natur? Doch höchstens in elementaren Äußerungen und solchen unkontrollierten, die in der ethischen Bewertung zwischen Spielarten des Bösen oszillieren. Frühe Impressionen und Erziehung? Ja, beides prägt unvergesslich und hilft, die eigene Natur zu zähmen. Aber erst, wenn der Mensch beides transzendiert und Erfahrungen mit Sehnsüchten abgleichen kann, also sein Leben verantwortlich für sich und die Anderen selbst in die Hand nimmt, wird er authentisch..."


Dr. Johann-Peter Regelmann,

Kurator, Konstanz

 

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>Einladungskarte F.-Michael Starz, "Ergründungen"- Malerei und Zeichnung, Kreissparkasse Göppingen (Bad Boll), 2006

 

"Der bewegte Beweger: Skizzenhaftes zur Arbeit von Michael Starz

 

Eine der ältesten Erfindungen der Menschheit ist die Kufe. Ihrer Verwendung nach ist sie als Bodengleiter für unterschiedliches Gelände, alle Witterungen und Bodenverhältnisse konzipiert. Daher rührt auch ihre prototypische Grundform: Ein Kufe ist immer gestreckt, also wesentlich länger als breit, und an wenigstens einem ihrer Enden, nämlich dem bei der Verwendung in Gleitrichtung nach vorne weisenden, nach oben gekrümmt oder abgewinkelt. Diese Krümmung ermöglicht es der Kufe, Hindernisse zu überwinden. Das ist das Prinzip: Schneeschuh, Ski, Schlitten und Schlittschuh sind davon abgeleitete Formen der Verwendung von Gleitkufen..."

 

Dr. Johann-Peter Regelmann,

Kurator, Konstanz

 

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>Städtische Galerie Ditzingen,

"Erkenntnisse"- Malerei und Zeichnung, 2007, Eigene Gedanken

"Bereits in vielen meiner weiter zurückliegenden Malereien und Zeichnungen tauchten erste gestische Zeichen wie Halbkreise, Halbovale, U-Formen oder artverwandte Formen auf, die sich ab den Jahren 2002-2003 immer mehr zu ikonischen Verdichtungen, formal und inhaltlich in der Bildmitte stehenden Gebilden weiterentwickelten.
Eine bewußte Gleichsetzung mit Porträthaftem wurde herausgearbeitet, eine Neubegegnung mit Jawlensky Ende 2004 intensivierte meine Untersuchungen in dieser Richtung..."


F.-Michael Starz
Mai 2007

 

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>Galerie InterART Stuttgart - "Über die Jahre" - Zeichnungen, 2009

 

"Es ist eine Sehnsucht in uns allen - die Sehnsucht nach Behaustheit. Ich bin mir sicher, dass dies eine Ursorge der Menschen ist. Jäger und Sammler der Vorzeit, die Nomaden unserer Tage, sie alle konnten und können ihr Leben ertragen, solange sie irgendwann heimkommen können. „Daheim" - das ist der eigene Ort, der sichere, weil unverrückbare geographische Bezugspunkt, wo einem die Gesichter der anderen Menschen bekannt, ja vertraut und lieb sind.

Aber da ist auch noch eine ganz andere Sehnsucht, die den Menschen auszeichnet. Das ist die Suche nach „anderen Orten", unser exploratives Interesse am Fernliegenden, ja Unerreichbaren, und auch die bang-frohe Hoffnung auf eine andere Welt, in die wir vielleicht gelangen, wenn wir uns aus dieser Welt zurückziehen..."

 

Dr. Johann-Peter Regelmann

Kurator, Konstanz

 

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>Kreuzkirche Nürtingen,

Malerei, Zeichnung, Objekte, 2009

 

F. -Michael Starz - Ein Diagonalschnitt durch sein Werk

 

"Michael Starz' Kunst entsteht aus seiner Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie einerseits sowie der mit seiner in ständiger, wenn auch behutsamer Bewegung befindlichen Gedankenentwicklung. Seine Arbeiten - ob Malerei, Zeichnung oder Skulptur - bestehen daher als Statements: Aussagen über die Welt, wie sie ist; Aussagen über die Welt, wie er sie sieht; und schließlich Aussagen über eine Welt, wie sie wünschenswert wäre. Jedoch driftet Michael Starz nie in Träumerei ab, er ist kein Utopist..."

 

Dr. Johann-Peter Regelmann

Kurator, Konstanz 

 

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>Galerie der Stadt Plochingen, Landschaftsfotografie, 2015 

 

"...Die hier gezeigten Fotografien geben Beispiele meiner aktiven Suche nach Natur-Orten, in deren Nähe für mich Selbst-Ortung möglich ist.

Neben meiner Wahrnehmung eines stets Lauten und Schrillen, eines zunehmend Inflationären und Sinnentleerten, eines Mangels an formaler wie sozialer Ästhetik, sind es für mich Orte des Rückzuges, der Kontemplation, der Wiedereingliederung in ein für mich stimmiges Ganzes.

In meinen Fotografien versuche ich mich diesen Plätzen auf romantische Art zu nähern, sie sollen nichts Spektakuläres zeigen, sondern von Ruhe und sanfter Aufmerksamkeit geprägt sein..."

 

F.-Michael Starz

Oktober 2015

 

>Galerie Lauffer Stuttgart - "Continuare" - Malerei und Zeichnung, 2023

 

 

"Wir haben hier in der Ausstellung von Michael Starz eine Situation mit sehr kraftvollen, gestisch prägnanten und genuin malerischen Impulsen. Eine Ausstellungssituation wie sie für die Kunst von Michael Starz durchaus bezeichnend ist.

 

Wenn ich einmal den Versuch unternehmen darf, diesem charakteristischen Gestus nachzugehen, dann kommt mir eine Formulierung in den Sinn, die der Künstler bei einem unserer Gespräche im Vorfeld zur Ausstellung gebraucht hat. Im Hinblick auf das Malen hat Michael Starz von einer Form des Genießens gesprochen. Damit ist aber keine hedonistische geartete Haltung gemeint. Vielmehr geht es ihm darum, sich vollumfänglich, also geistig, seelisch und eben auch körperlich auf den Prozess des Malens einzulassen.

 

Gerade dieser körperliche Aspekt des Malens ist Michael Starz sehr wichtig. Nicht nur im Gegenüber mit den Leinwänden, auch bei großformatigen Zeichnungen begegnet uns immer wieder ein Gestus, der auf einen betont physischen Zugriff, man könnte sagen: auf eine Form der körperlichen Wucht rückschließen lässt.

 

Dieser dezidiert körperliche Aspekt findet seinen Ausdruck zudem in einer Betonung des ästhetischen Eigenwerts der Farbe als Material und Malmittel. Ein solches körperliches, vollumfängliches Hineingehen ins Malen bedeutet auch, möglichst alle Sinne daran zu beteiligen. Das umfasst das Taktile, das Haptische und nicht zuletzt auch das Olfaktorische. Ich denke, wir wissen alle, dass insbesondere die Ölmalerei das Vermögen hat, auch den Geruchsinn unweigerlich anzusprechen..."

 

Florian Stegmaier, Kulturwissenschaftler, Kirchheim unter Teck

Einführungsrede zur Vernissage am 14.10.23